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Der seit 1975 produzierte Porsche 924 wurde wegen seines Motors und diverser Teile aus dem Volkswagen-Konzern oftmals nicht als vollwertiger Porsche Sportwagen angesehen. Um dieses Imageproblem zu lösen, entwickelte Porsche auf Basis des 924 Carrera GT einen Sportwagen mit „echtem“ Porsche Vierzylinder-Motor. Das neue Fahrzeug erschien Ende 1981 unter der Bezeichnung Porsche 944 und bekam in der Presse direkt sehr gute Kritiken. Übernommen wurde auch das Transaxle-System, bei dem der Motor leicht hinter der Vorderachse sitzt und eine Einheit aus Getriebe und Achsantrieb am Heck des Fahrzeugs liegt. Eine ausgewogene Gewichtsverteilung, ein neutrales Fahrverhalten und eine sehr gute Traktion sind dabei das Ergebnis.

Während der Bauzeit bis 1991 erschienen stets weiterentwickelte Versionen des 944 mit Änderungen in der Motorleistung und der Ausstattung. Eine besonders spannende Neuerung war der ab 1988 eingeführte 944 S2 mit einem neu entwickelten 3.0 Liter Saugmotor mit Vierventiltechnik und zwei obenliegenden Nockenwellen, der bei seiner Präsentation als der Reihenvierzylinder mit dem größtem Hubraum in einem Serien-PKW galt. Die Inneneinrichtung und der kraftvolle Auftritt der breiten Karosserie wurde vom 944 Turbo-Modell übernommen. Der Cw-Wert wurde so nochmals verbessert und ein Unterflurdiffusor am Heck optimierte zudem die Luftströmung.

Mit dem 944 S2 wurde auch endlich ein Porsche Transaxle-Modell als Cabrio angeboten. Der Produktionsprozess war allerdings recht aufwendig, denn Porsche lieferte dazu zunächst die Rohkarosse des Coupés zu ASC (American Sunroof Cooperation) in Weinsberg. Dort wurde nicht nur das Dach entfernt, sondern die Karosserie durch einen zweiten eingeschweißten Boden verstärkt. Der Windschutzscheibenrahmen wurde um rund 60 mm verkürzt und die Glaskuppel über dem Kofferraum durch einen Heckdeckel aus Stahlblech ersetzt. Danach wurde das Fahrzeug wieder in Zuffenhausen weiterverarbeitet. So wurden von 1989 bis 1991 insgesamt nur 6.980 Exemplare des Porsche 944 S2 als Cabrio gebaut.

Das hier angebotene Porsche 944 S2 Cabrio in der klassischen Farbkombination Indischrot mit Leder Schwarz wurde im Oktober 1990 erstmals auf die Porsche AG in Stuttgart zugelassen. 1992 wechselte das Cabrio seinen Besitzer und war in Oedheim im Kreis Heilbronn zugelassen. 1999 ging der Wagen in die dritte Hand nach Markgröningen und befindet sich nun seit 2013 im aktuellen Besitz in Bietigheim-Bissingen. Der bärige Vierzylinder-Saugmotor entwickelt eine Leistung von 211 PS und 280 Nm Drehmoment. Nicht weit weg von den Leistungsdaten eines 944 Turbo ist dieser Motor im Unterhalt allerdings deutlich unkomplizierter und günstiger. Mit einer aktuellen Laufleistung von rund 147.000 km, einer nachvollziehbarer Wartungshistorie und einem hervorragenden Pflegezustand ist dieser zuverlässige Dauerläufer ein echter Porsche-Klassiker mit Charakter. Das Fahrzeug ist ausgestattet mit dem robusten 5-Gang Schaltgetriebe, einem elektrischen Verdeck und einer Klima-Anlage. Der Zahnriemen mit Rollen, Keilrippenriemen, Verteilerkappe sowie Wasserpumpe mit Thermostat wurden erst im Jahr 2023 in der Porsche Fachwerkstatt von Reiner Telkamp erneuert. Das schwarze Verdeck und die Kupplung wurden ebenfalls bereits erneuert. Auf dem Porsche befindet sich eine Original-Unterschrift der deutschen Rallye-Legende Walter Röhrl, die auf Wunsch aber auch entfernt werden kann. Der neue Besitzer darf sich auf ein besonders gepflegtes Exemplar des Porsche 944 S2 Cabrio mit hoher Alltagstauglichkeit, Durchzugskraft und tollem Handling freuen, der für ein Sportwagen aus Zuffenhausen sogar ausgesprochen wirtschaftlich ist.