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Bereits im Jahr 1966 startete die Entwicklung der Baureihe W116, die im September 1972 an der Costa Brava in Spanien vorgestellt wurde. Sie gilt technisch als auch stilistisch als Meilenstein in der Geschichte der damaligen Daimler-Benz AG. Das finale Meisterwerk des Designers Friedrich Geiger war deutlich länger, breiter und niedriger als vorherige Modelle und entsprach in der Formensprache dem bereits 1971 vorgestelltem SL-Roadster R107. Scheinwerfer und Kühlergrill waren erstmals horizontal ausgelegt, was sich bis heute als Stilmerkmal bei allen Mercedes-Modellen wiederfindet.

Der Mercedes 450 SEL 6.9 war bei seiner Vorstellung im Mai 1975 ein Fahrzeug der absoluten Spitzenklasse, das mit außergewöhnlicher Leistung, höchstem Komfort und modernster Technik überzeugte. Dank seiner Kombination aus luxuriöser Ausstattung und beeindruckender Motorleistung wurde das Modell nicht nur bei Automobilenthusiasten geschätzt, sondern auch von zahlreichen Prominenten gewählt. Bis heute tauchen immer wieder Exemplare auf, die einst von berühmten Persönlichkeiten gefahren wurden. Einige der bekanntesten Besitzer dieses Modells waren unter anderem die Fußballlegende Franz Beckenbauer, der Schah Reza Pahlavi oder der ehemalige Kaiser von Persien.

Dieser W116 als 450SEL 6.9 ist allein durch die Farbkombination in der Lackierung Classicweiss (737) mit Velours Moosgrün (906) ein ganz besonderes Exemplar mit einer einzigartiger Historie. Es handelt sich um die Nummer 635 von insgesamt nur 7380 gebauten Fahrzeugen. Die Erstauslieferung im März 1976 über die Daimler-Benz Niederlassung Bremen erfolgt an einen Industriellen der Atlas Baumaschinen, der die Limousine auf den firmeneigenen Atlas-Air-Service am Flughafen in Ganderkesee bei Bremen zulässt. Die Limousine wurde hauptsächlich als Repräsentationsfahrzeug für internationale Geschäftspartner und Staatsoberhäupter genutzt. Im Jahr 1980 wurde der Wagen auf die Farm des Unternehmers in Edmonton, Alberta in Kanada verbracht und nur bei seinen Besuchen vor Ort bewegt. Im Sommer 1988 hatte der heutige Eigentümer erstmals Kontakt mit dem Fahrzeug, als er ein Praktikum auf der Farm absolvierte.

Nach dem Tod des Erstbesitzers konnte der Wagen im Herbst 2009 erworben werden und kam im Januar 2010 wieder zurück nach Deutschland. Mit Instandsetzungsarbeiten für über 40.000 Euro wurde die Limousine liebevoll in einen technischen und optischen Bestzustand versetzt. Der legendäre M100 V8-Motors mit 6.786 cm³ Hubraum, 286 PS Leistung und 550 Nm Drehmoment begeistert noch heute mit seiner souveränen Fahrleistung. Die kompletten Unterlagen der Erstauslieferung liegen im Original vor: Empfangsbescheinigung, Datenkarte, Wartungsheft, Bedienungsanleitung für Fahrzeug und Radio und vieles mehr. Ein gut gefüllter Ordner mit Rechnungen, TÜV-Belegen, Export-Dokumenten aus Kanada sowie einer Bewertungsurkunde liegt ebenfalls vor. Mit einer aktuellen Laufleistung von knapp 83.700 km darf sich der neue Besitzer auf ein sehr besonderes und hervorragend dokumentiertes Fahrzeug aus zweiter Hand freuen, das bis heute mit seinem eleganten Charme beeindruckt.